CANOPY WALK

Die Marktgemeinde Stetteldorf ist ein Ort mit etwas über 1.000 Einwohnern im südlichen Weinviertel, dessen Besonderheit – neben der schmucken Kirche  und dem Schloss Juliusburg – in dessen spezieller Lage direkt oberhalb der Wagramkante liegt. Der lang gesteckte Höhenzug, bildet in diesem Bereich eine steile Geländekante aus, die sich wie eine lineare Zäsur ca. 20 m über die Ebene erhebt. Der Zugang vom Ortszentrum zur Kante ist nur durch einen schmalen Hohlweg, einem nicht näher markierten Spalt zwischen zwei Gebäuden, möglich. Am Ende dieses wenig einladenden Bereichs empfängt den ortsunkundigen Besucher ein spektakulärer Ausblick – weit über die Donauauen hinweg kann man bei klarem Wetter bis zur Bergregion Rax und Schneeberg blicken.

Und genau in dieser bisher brachliegenden Wagramkante verbirgt sich das Potential neuen, hochwertigen Raum für Interaktionen zu schaffen. Bisher getrennte Bereiche können hier spielerisch miteinander verbunden werden. Der Canopy-Walk als Vision ist durch Rampen und Podeste gegliedert und schließt am westlichen Ende der Herrengasse an,  folgt dem Verlauf der Wagramkante und verbindet sich schliesslich mit dem östlichen Ende der Thomas Kainz-Gasse. Mit einer Breite von 2 bis 3 Meter windet er sich schlank am Gelände entlang und verbreitert sich trichterförmig an neuralgischen Knotenpunkten zu überraschend diversene Podestarchitekturen. Dieser Weg ist für alle da, die Steigung der im Gelände auf und absteigenden  Rampen liegt barrierefrei bei 6%.  Holz ist hier das dominante Element, sowohl bei den Oberflächen, wie beim Tragwerk. Die Struktur der  umliegenden Felder spiegelt sich grafisch in den segmentierten Richtungswechseln der Belagsdielen. Die zarten Geländer lassen Ein- und Durchsicht zu und strahlen bei Nacht sanft illuminiert. Dem Besucher erschließt sich von jedem Punkt  des Weges ein uneingeschränkter Blick, weit in die  umliegende Ebene hinein.